Primär progressive Aphasie (PPA)

Die primär progressive Aphasie (PPA) ist eine seltene Erkrankung des Gehirns. Sie gehört zu den sogenannten neurodegenerativen Erkrankungen, das heißt: bestimmte Gehirnbereiche bauen langsam ab. Bei der PPA sind vor allem die Sprachzentren betroffen.

Anders als bei anderen Formen von Demenz steht am Anfang nicht das Gedächtnis, sondern die Sprache im Vordergrund. Die Betroffenen haben zunehmend Schwierigkeiten beim Sprechen, Verstehen, Lesen oder Schreiben – obwohl sie sich geistig sonst oft noch gut orientieren können.

 

Je nach Form der PPA zeigen sich unterschiedliche Sprachprobleme:

 

  • Manche finden nicht mehr die richtigen Wörter (sogenannte Wortfindungsstörung) oder sprechen nur noch stockend (sogenannte Sprechunflüssigkeit).
  • Andere können zwar noch flüssig sprechen, verwenden aber falsche oder unverständliche Wörter.
  • Wieder andere haben starke grammatikalische Schwierigkeiten oder verstehen gesprochene Sprache nicht mehr gut.

 

Mit der Zeit werden diese Sprachstörungen stärker. Die Kommunikation wird für Betroffene und Angehörige immer schwieriger. Viele Menschen mit PPA erleben es als sehr belastend, dass sie sich nicht mehr so ausdrücken können, wie sie möchten – obwohl sie vieles noch denken und fühlen können.

Logopädie (Sprachtherapie) ist eine wichtige Unterstützung. Sie hilft dabei, vorhandene Fähigkeiten zu erhalten, neue Strategien zu lernen und alternative Kommunikationsformen zu finden – zum Beispiel mit Symbolen, Bildkarten oder elektronischen Hilfsmitteln wie Tablets oder Sprach-Apps.

Auch das soziale Umfeld spielt eine große Rolle. Geduld, angepasste Gesprächsführung und ein wertschätzender Umgang sind entscheidend dafür, dass die Betroffenen sich weiterhin verstanden und einbezogen fühlen.

Ziel ist es, trotz fortschreitender Sprachprobleme den Kontakt zur Umwelt zu erhalten und die Lebensqualität zu bewahren.

 

Einige meiner Therapieschwerpunkte bei PPA sind:

  • Die Verbesserung der mündlichen und schriftlichen Sprachverständnisleistungen, falls diese von der Sprachstörung betroffen sind.
  • Artikulationstherapie, falls das Sprechen unverständlich ist/wird.
  • Übungen zur Wortfindung
  • Übungen zum Erhalt der schriftsprachlichen Kompetenzen.
  • Eine umfangreiche Schulung zum Thema Unterstützte Kommunikation ist oft ein wichtiger Teil der Aphasietherapie. Es wird versucht über die Nutzung aller zur Verfügung stehenden Mittel (Mimik, Gestik, Zeichnen, Schreiben) dem Kommunikationspartner zu vermitteln was man sagen möchte (aber nicht sagen kann). Teilweise kommen auch Therapie-Apps (z.B. Neolexon) zum Einsatz oder Touch-basierte Kommunikationstablets. Wenn Sie dies wünschen, stelle ich Ihnen verschiedene Hilfsmittel vor und berate Sie, wann eine Hilfsmittelfirma hinzugezogen werden sollte. Ich betreue die technischen Hilfsmittel und kommuniziere mit externen Dienstleistern. 
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