Ataxie

Ataxien sind seltene Erkrankungen des Nervensystems, bei denen die Bewegungskoordination gestört ist. Eine Form davon ist die Friedreich-Ataxie, die meist im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter beginnt. Die Krankheit schreitet langsam fort.

Betroffene haben Schwierigkeiten, ihre Bewegungen genau zu steuern. Typisch sind unsicherer Gang, schwankende Bewegungen, undeutliche Sprache und manchmal auch Probleme mit den Augenbewegungen oder dem Schreiben. Auch das Herz und andere Organe können betroffen sein.

Die Sprache und Kommunikation sind häufig verändert: Viele Betroffene sprechen langsamer, undeutlicher oder mit wechselnder Lautstärke. Die Aussprache klingt oft „verwaschen“ oder rhythmisch unregelmäßig. Das liegt daran, dass die Muskeln, die für das Sprechen gebraucht werden, nicht mehr richtig gesteuert werden können. Die Stimme kann dadurch anders oder weniger verständlich klingen.


Obwohl die geistigen Fähigkeiten meist erhalten bleiben, wird es für die Betroffenen immer schwerer, sich klar mitzuteilen. Das kann zu Missverständnissen führen – und dazu, dass sich Betroffene zurückziehen oder sich nicht mehr gehört fühlen.

Logopädie kann helfen, die Sprachfähigkeiten so lange wie möglich zu erhalten. Auch unterstützende Hilfsmittel wie Tablets, Sprach-Apps oder symbolgestützte Kommunikation können im Alltag hilfreich sein. Wichtig ist, dass Umfeld und Angehörige Geduld zeigen und aktiv helfen, Gespräche zu ermöglichen.

Ziel ist es, trotz der körperlichen Einschränkungen weiter in Kontakt mit anderen zu bleiben und selbstbestimmt am Leben teilzunehmen.

 

Einige meiner Therapieschwerpunkte bei Ataxien sind:

  • Die Aufrechterhaltung der Mundmotorik, welche für das Sprechen und das Schlucken notwendig ist.
  • Das Training der Stimmfunktion ist ebenfalls ein wichtiger Therapiebaustein, da der Kehlkopf wichtige Schutzfunktionen beim Schlucken erfüllt und auch für das stimmhafte Sprechen von nöten ist.
  • Da die Stimmmodulation (Anpassung der Stimmhöhe) bei Ataxien oft beeinträchtigt ist, berücksichtige ich in der Therapie besonders die sogenannten Prosodie (‚das Dazugesungene‘) und versuche kompensatorische Strategien zu erarbeiten um die Verständlichkeit auf Wort, Wortgruppen und Satzebene zu verbessern oder aufrechtzuerhalten.
  • Eine rechtzeitige Schulung zum Thema Unterstützte Kommunikation beugt Situationen vor, in welchen sich die Betroffenen nicht mehr zufriedenstellend verbal verständigen können. Ich stelle Ihnen verschiedene Hilfsmittel vor und berate Sie, wann eine Hilfsmittelfirma hinzugezogen werden sollte. Ich betreue die technischen Hilfsmittel und kommuniziere mit externen Dienstleistern.
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