Aphasie nach Hirnblutung und Schlaganfall

Aphasie ist eine Sprachstörung, die durch eine Schädigung des Gehirns entsteht – zum Beispiel nach einem Schlaganfall, einer Hirnblutung oder einem Unfall. Dabei ist die Fähigkeit, zu sprechen, zu verstehen, zu lesen oder zu schreiben beeinträchtigt.

Aphasie betrifft nicht die Intelligenz. Die betroffenen Personen wissen oft genau, was sie sagen möchten, können es aber nicht in Worte fassen oder die Worte anderer nicht richtig verstehen.

Diese Einschränkungen können sehr frustrierend sein, weil Kommunikation ein grundlegender Teil des sozialen Lebens ist. Viele Betroffene fühlen sich dadurch isoliert und missverstanden.

Die Behandlung zielt darauf ab, die Sprachfähigkeiten möglichst zu verbessern und alternative Wege der Kommunikation zu finden. In der Sprachtherapie lernen die Betroffenen, sich besser auszudrücken – manchmal mit Gesten, Bildern, Apps oder anderen Hilfsmitteln.

Ziel ist es, die Lebensqualität zu erhalten, soziale Kontakte zu stärken und die Teilhabe am Alltag zu fördern.

 

Einige meiner Therapieschwerpunkte bei Aphasie sind:

  • Die Verbesserung der mündlichen und schriftlichen Sprachverständnisleistungen, falls diese von der Sprachstörung betroffen sind.
  • Abbau von unwillentlichen Äußerungen: Manche Patienten äußern unpassende Wörter oder Phrasen in der Kommunikation. Oft werden wiederholt die gleichen Silben, Wörter oder Wortgruppen produziert. Man nennt solche Äußerungen, die nicht beabsichtigt sind, Automatismen. Um eine zufriedenstellende Kommunikation zu ermöglichen, müssen diese Automatismen möglichst abgebaut werden.
  • Neustrukturierung des Wortschatzes bei sogenannten Wortfindungsstörungen: Einige Patienten mit Aphasie können oft recht flüssig reden, manchmal fehlt aber ein wichtiges Wort. Der Kommunikationsfluss stockt. Dies kann bei Betroffenen und den Kommunikationspartnern zu großer Unzufriedenheit und eingeschränkter Lebensqualität führen.
  • Neuaufbau der Artikulationsbewegungen, falls Sprechen infolge der Aphasie nicht oder nur noch sehr mühsam möglich ist. Ein wichtiges Störungsbild ist die sogenannte Sprechapraxie. Sie ist eine Störung der dem Sprechen zugrunde liegenden motorischen Programme. In der Therapie werden die Laute und Silben sukzessive wieder aufgebaut, um den Betroffenen wieder eine verbale Kommunikation zu ermöglichen.
  • Eine umfangreiche Schulung zum Thema Unterstützte Kommunikation ist oft ein wichtiger Teil der Aphasietherapie. Es wird versucht über die Nutzung aller zur Verfügung stehenden Mittel (Mimik, Gestik, Zeichnen, Schreiben) dem Kommunikationspartner zu vermitteln, was man sagen möchte (aber nicht sagen kann). Teilweise kommen auch Therapie-Apps (z.B. Neolexon) zum Einsatz oder Touch-basierte Kommunikationstablets. Wenn Sie dies wünschen, stelle ich Ihnen verschiedene Hilfsmittel vor und berate Sie, wann eine Hilfsmittelfirma hinzugezogen werden sollte. Ich betreue die technischen Hilfsmittel und kommuniziere mit externen Dienstleistern. 
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